Mit Viehglocken und Peitschen ziehen „Wölfe und Hirte“ auch dieses Jahr beim traditionellen Wolfauslassen von Haus zu Haus


Wolfauslassen in Langdorf 1 ©Bayern Tourismus - Peter von Felbert

Wolfauslassen ist ein alter Hirtenbrauch, der noch aus der Zeit stammt, als die Hirten mit dem Vieh den Sommer im Wald und auf den Schachten, den Hochalmen des Bayerischen Walds, verbrachten. Die Kühe trugen Glocken um den Hals, um Bären und Wölfe durch das Gebimmel von der Weide fernzuhalten. Von Zeit zu Zeit schnalzte der Hirte mit seiner „Goaßl" (Viehpeitsche), um so auch Raubtiere abzuschrecken. Beim Viehabtrieb im Herbst läuteten die Bauern und Knechte die Glocken dagegen selbst, um so ihrer Freude über die Rückkehr ins Tal zum Ausdruck zu bringen. Am Vorabend des Martinitages, dem 10. November, wenn das Weidevieh heimgetrieben worden war, forderten die Hirten im Dorf ihre Entlohnung für ihre Arbeit während des Sommers.

Wolfauslassen in Langdorf 2 ©Bayern Tourismus - Peter von Felbert

Beim heutigen Wolfauslassen führt ein Hirte eine Gruppe von „Wölfen“ an, gibt mit seinem Hirtenstab den Takt vor, zu dem die Wolfauslasser ihre schweren Glocken läuten. Dabei entsteht ein infernalischer Lärm, der noch im weiten Umkreis zu hören ist. Dann zieht die wilde Horde von Haustür zu Haustür und sammelt Geldspenden für Speis und Trank ein.

Der mit den Wölfen tanzt: der Hirte Johannes Ertl

Einer dieser Hirten im ARBERLAND ist der 38-jährige Johannes Ertl: Seit nunmehr 14 Jahren führt er die Kasberger Wolf´s an, eine rund 70-köpfige Gruppe aus weiblichen und männlichen Wölfen aus dem Ortsteil Kasberg der Gemeinde Rinchnach. „Die Tradition des Wolfauslassens wird einem bei uns schon mit in die Wiege gelegt, man wächst damit auf und ist von klein auf mit dabei. Das erste Mal habe ich bereits im Alter von zwei Jahren mitgemacht, damals noch auf den Armen meines Vaters“, erzählt Johannes Ertl. Die Glocken, die die Wölfe läuten, sind gewaltig und bis zu 80 Zentimeter groß und wiegen je nach Blechstärke bis zu 60 Kilogramm. Kein Wunder, dass sie solch einen Lärm machen: „Viele Wölfe haben sich ihre eigene Glocke anfertigen lassen, es gibt aber auch Sammler, die jedes Jahr ihre Glocken den teilnehmenden Wölfen zur Verfügung stellen.“ Nachwuchssorgen hat man in Kasberg übrigens keine: in der Gruppe sind heute 2- bis 50-jährige Wolfauslasser dabei, allein 20 Kinder nehmen teil und lassen sich das jährliche Spektakel nicht entgehen.

Wolfauslassen in Langdorf 3 ©Bayern Tourismus - Peter von Felbert

Am Abend vor Martini findet in Rinchnach das große, jährliche Wolfauslasser-Treffen mit mehreren Gruppen aus dem Umkreis statt. Aber auch in anderen Gemeinden des ARBERLANDs wird das Glockengeläut der Wölfe zu hören sein.

Hier eine Übersicht der Orte im ARBERLAND, an denen dieses Jahr das Brauchtum gepflegt wird:

  • Bodenmais auf der Kuhbrücke - Samstag, 11. November 2023, 21:00 Uhr
  • Kirchberg im Wald am Amtshofplatz - Freitag, 10. November 2023
  • Langdorf am Rathausvorplatz - Freitag, 10. November 2023 ab 17:00 Uhr
  • Rinchnach in der Hofmark - Freitag, 10. November 2023, ab 18:30 Uhr
  • Ruhmannsfelden auf dem Marktplatz - Donnerstag, 09. November 2023 ab 18:00 Uhr

Wolfauslassen in Langdorf 4 ©Bayern Tourismus - Peter von Felbert

Über das ARBERLAND:

Das ARBERLAND im Bayerischen Wald ist eine Urlaubsregion mit 24 kleineren bis mittelgroßen, bekannteren und weniger bekannteren Feriengemeinden rund um den Großen Arber. Es steht für Wald, intakte Natur, Brauchtum, Tradition, Glas-Herstellung/Kunst und Kulinarik/regionale Küche. Der Name „ARBERLAND“ unterstreicht die regionale Nähe zum Großen Arber, dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes. Urlaubern jeder Altersgruppe stehen hier vielfältige Erlebniswelten zur Wahl: von Outdoor-Abenteuern (Wandern, Reiten, Mountainbiken, Winter-Aktivitäten uvm.) über authentische Naturerlebnisse, regionaler Küche bis zu Kultur und Brauchtum. www.arberland-bayerischer-wald.de, www.arberland-bayerischer-wald.de/epaper/image/

 

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