„Ich habe wieder mehr Spaß und Freude am Leben bekommen – das ist unbezahlbar!“
Wer Gerd Roth kennenlernt, erlebt einen charismatischen, positiven und gut gelaunten Menschen. Immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen und einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Doch das war nicht immer so: 36 Jahre kämpfte der Hesse mit Hörverlust und allen Herausforderungen, mit denen schwerhörige Menschen in ihrem Alltag konfrontiert sind. Denn lange dachte er, dass die mit fortschreitender Verschlechterung seines Hörvermögens wirkungslos gewordenen Hörgeräte die einzige Behandlungsoption seines Hörverlustes seien. Dank seiner Hörimplantate weiß es der charismatische Senior heute besser: Es gibt auch Behandlungsmöglichkeiten, wenn das Hörgerät nicht mehr ausreicht. Sogenannte Cochlea-Implantate (kurz: CIs) machten Gerd Roth vor ein paar Jahren das scheinbar Unmögliche möglich: Endlich wieder hören zu können – und damit auch das Leben wieder genießen zu können. Warum Hörverlust eine Erkrankung ist, die viel weitreichendere Konsequenzen haben kann als die vermeintlich simple Tatsache nicht mehr hören zu können, zeigt seine bewegende Geschichte:
Bereits mit 30 Jahren wurde bei dem heute 68-Jährigen eine vermutlich genetisch bedingte Schwerhörigkeit festgestellt „Ich selbst habe diese am Anfang gar nicht bemerkt. Erst auf Anraten meiner Kollegen, die der Meinung waren, dass ich immer schlechter höre, suchte ich einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf“, erinnert sich Gerd Roth zurück. Der Experte bestätigte den Verdacht seines sozialen Umfeldes und verschrieb dem jungen Mann zwei Hörgeräte. Diese konnten ihm zwar viele Jahre gute Dienste leisten, stießen aber mit zunehmendem Alter und der fortschreitenden Verschlechterung seines Hörvermögens an ihre Grenzen bis sie schließlich gar nichts mehr ausrichten konnten. Was zunächst schleichend begann, entwickelte sich zunehmend zu einem schwerwiegenden Problem: Alltäglichkeiten wie Unterhaltungen mit Kollegen oder Telefonate mit der Familie wurden für den Familienmenschen zur zermürbenden Belastungsprobe. Mit 62 Jahren war Gerd an einem Punkt angelangt, an dem er fast nichts mehr verstand und praktisch taub war: „Ich erinnere mich noch genau an den Moment als ich dachte: Jetzt höre ich quasi gar nichts mehr. Das war 2013. Ich war geschäftlich unterwegs und hatte jeden Tag 10-15 Kundentermine. Das war Stress pur. Auch, da ich meinen Gesprächspartner*innen nicht zeigen wollte, dass ich sie nicht mehr verstand. Stattdessen sagte ich immer nur „ja“ und nickte – in dem Versuch so zu tun, als wäre alles in Ordnung.“
Doch in Ordnung war für Gerd Roth zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr. Von der hörenden Welt praktisch abgeschnitten – und auch um vor anderen sein Hördefizit nicht eingestehen zu müssen – zog sich der einst so unternehmungslustige Tausendsassa immer mehr in sich zurück. „Ich meldete mich vom Golfclub ab, verabschiedete mich aus dem Elfer-Rat meines Faschingsvereins und brach auch sonst so viele Kontakte wie möglich ab. Ich war völlig lustlos, ich fühlte mich leer und einfach nur beschissen“, erklärt er noch heute traurig seine damalige Situation. In völliger Einsamkeit gefangen, brach Gerd Roth schließlich nach 10 Monaten ununterbrochener Dauerbelastung zusammen. Sein Hörverlust stürzte den sonst so lebensfrohen Mann in eine tiefe Depression, die ihn schließlich zur Behandlung in eine psychiatrische Klinik führte. Am Tiefpunkt seines Lebens angekommen, wusste Gerd Roth, es muss sich etwas ändern. Inzwischen hatte er durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Idstein erfahren, dass sein Hörverlust durch ein Hörimplantat behandelt werden könne. „Sofort nach meiner Entlassung aus der Psychiatrie suchte ich die HNO-Station der Uniklinik Mainz auf und unmittelbar nach meinem ersten Gespräch mit Dr. Mewes habe ich mich für ein Cochlea-Implantat entschieden“, so der Hesse. Bedenken oder Ängste wegen möglicher Komplikationen bei der Operation hatte er keine – zu groß war der Wunsch nach seinem alten Leben.
Bald darauf war es soweit und Gerd Roth wurde noch 2014 am Uniklinikum Mainz auf dem linken Ohr mit einem Cochlea-Implantat versorgt. Der Eingriff verlief wie erwartet völlig komplikationslos und bereits wenige Wochen nach dem Einsetzen des Implantats konnte der frisch gebackene CI-Träger endlich wieder hören. „Das war einfach ein unglaubliches Gefühl, meine Endorphine explodierten“, beschreibt er mit leuchtenden Augen den für ihn lebensverändernden Moment. Von dort an ging es für die Kämpfernatur wieder bergauf, denn mit seinem Gehör kehrte auch die Lebensfreude zurück. Beseelt von seinen Fortschritten entschloss er sich auch sein anderes Ohr mit einem CI versorgen zu lassen und wurde 2018 in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden auf der rechten Seite implantiert. Die Tatsache, dass er nun wieder mit beiden Ohren hören konnte – auch unterstützt durch den Besuch einer Reha – gab ihm wieder zurück, was ihm so viele Jahre gefehlt hatte: sein Leben. „Ich kann wieder alles machen - vor allem kann ich wieder leben, genießen und Spaß haben“, so Gerd Roth strahlend. Heute ist er wieder beim Fasching aktiv und beim Golfen anzutreffen. „Jetzt höre ich auch wieder, wenn ein Spieler hinter mir warnend F O R E schreit“, scherzt der Rentner. Auch in seiner Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen, Ängsten und Blockaden, die er damals im Zuge seiner eigenen Depression gegründet hat, ist der Macher nach wie vor engagiert. Daneben ist er als Vorleser in Schulen, Alten- und Behindertenheimen sowie als Hobby-Kunsthändler unterwegs: „Alles Tätigkeiten, die ich ohne meine zwei Implantate nicht ausüben könnte“. Doch vor allem ist er eines wieder: Der Mann mit dem strahlenden Lächeln im Gesicht und einem flotten Spruch auf den Lippen: charismatisch, unternehmungslustig und jederzeit gut gelaunt. Gerd eben.
Um anderen Betroffenen Mut zu machen, ihnen mögliche Ängste zu nehmen und am Beispiel seiner eigenen Geschichte zu zeigen, welche Möglichkeiten Hörimplantate Menschen mit einer hochgradigen Schwerhörigkeit bieten, ist Gerd Roth seit einigen Jahren als einer von 16 HörPatinnen und HörPaten auf der gleichnamigen und kostenlosen Plattform www.hörpaten.de aktiv. Die Plattform dient als Anlaufstelle für Menschen mit Hörverlust sowie deren Angehörige, die sich über Behandlungsalternativen jenseits des klassischen Hörgeräts informieren möchten. Dabei können sie mit Gerd Roth oder einem der 15 weiteren HörPatinnen und HörPaten per E-Mail Kontakt aufnehmen und ihre Fragen rund um das Thema Hörimplantate, Versorgung und Implantation stellen. Seine Geschichte erzählt Gerd Roth außerdem im Rahmen der „Woche des Hörens“ vom 17.-22.05.2021 in Sachsenhausen und Neu-Isenburg bei Frankfurt. Gemeinsam klären hier Kliniker, Hörimplantathersteller wie MED-EL, Akustiker und Gerd Roth als Betroffener zum Thema Hörverlust und seine Behandlungsmöglichkeiten durch Hörimplantate auf.
Stand: April 2021
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Über MED-EL
MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2600 Personen aus rund 80 Nationen in 30 Niederlassungen.
Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 140 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL. Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte.www.medel.com
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