„Endlich wieder hören zu können, ist ein unbeschreibliches Gefühl“


Es war ein schleichender Prozess, den Carola Kasten anfänglich gar nicht bemerkte. Erst als sie das Miauen ihrer Katze nicht mehr hören konnte, wusste sie, dass mit ihrem Gehör etwas nicht in Ordnung war. „Ich war erstaunt und erschrocken zugleich, dass ich bereits mit 50 Jahren unter solchen Hörproblemen leiden sollte“, erinnerte sich die Potsdamerin an die Anfänge ihres Hörverlustes zurück. Ihr eigener Verdacht wurde bei einem Besuch des Hals-Nasen-Ohren-Arztes bestätigt, der Carola daraufhin mit Hörgeräten versorgte. „Diese halfen auch zunächst sehr gut, sodass ich mich mit meiner Erkrankung nicht weiter beschäftigte“, erzählt die gelernte Sekretärin. Doch mit der Zeit verschlechterte sich Carolas Hörvermögen so stark, dass die konventionellen Hörhilfen nicht mehr ausreichten. Die hörende Welt entglitt Carola Stück für Stück – bis sie am Ende, rund 20 Jahre später, praktisch taub war. Gefangen in Isolation, Einsamkeit und der unerträglichen Stille beschloss sie nun doch den Schritt zu wagen, den sie so lange vor sich hergeschoben hat: den Einsatz eines Cochlea-Implantats. Eine Entscheidung, die ihr Leben noch einmal von Grund auf verändern sollte. Denn plötzlich konnte Carola wieder hören.

„Wenn ich gewusst hätte, welche Möglichkeiten mir mein Cochlea-Implantat eröffnet, hätte ich mich sicher schon viel früher für eine Implantation entschieden“, so Carola heute. Obwohl sie relativ früh über die Möglichkeit einer Behandlung von Hörverlust mit Cochlea-Implantaten erfuhr, war diese lange Zeit keine Option für die heute 73-jährige. „Ein Freund, der sogar bei einem Hörimplantat-Hersteller arbeitete, ließ mir 2005 einige Informationen zum Thema „Cochlea-Implantate“ zukommen. Doch ich war noch nicht soweit.“ Damals überwog die Angst, die Angst vor einem Eingriff am Kopf, Angst davor, dass etwas schiefgehen könnte. Und so schob Carola diese Möglichkeit immer wieder beiseite.

„Ich war überzeugt, dass ich mir immer selbst helfen könnte“, war sich Carola lange Zeit sicher. Denn zu Beginn ihrer Erkrankung kam sie mit ihren Hörgeräten gut zurecht. Das Problem schien behoben. Doch Carolas Gehör sollte sich zusehends verschlechtern. „Das Telefonieren wurde mir unmöglich, bei Zusammenkünften mit Familie und Freunden verstand ich nichts mehr und auch das Musikhören, meine geliebten Kino- und Theaterbesuche waren aufgrund meines hochgradigen Hörverlusts kein Vergnügen mehr“, berichtet Carola traurig. Ihre Tätigkeit als Komparsin musste die Kunstbegeisterte ebenfalls bald aufgeben, da sie akustisch nicht mehr verstand, was von ihr erwartet wurde. „Ich war praktisch in jeglichen kommunikativen Situationen behindert. Immer musste ich nachfragen, um dann letztlich doch nichts zu verstehen“, beschreibt Carola ihre Schwierigkeiten im Alltag. Hinzu kam die Ungeduld ihres Umfeldes, wenn sie nicht alles auf Anhieb verstand und die Angst, irgendwann einmal gar nichts mehr zu hören.

Als bei einem erneuten Besuch des Hörakustikers eine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit diagnostiziert wurde, musst sich Carola eingestehen, dass ihr Hörgerät auf der linken Seite ausgedient hatte. „Nun setzte ich mich erstmals ernsthaft mit dem Thema Hörimplantate auseinander“, erzählt die passionierte Tennisspielerin. Carola informierte sich in Foren, beriet sich mit CI-Ingenieuren, ihrer HNO-Ärztin und ihrer Akustikerin. Sie alle ermutigten Carola, sich zu einer Operation zu entschließen. Doch die treibende Kraft war schlussendlich ihr Ehemann: „Er motivierte mich letztlich dazu, den Schritt zu wagen, da er - besser noch als ich selbst - erkannte, wie viel Selbstständigkeit ich durch meine Erkrankung verlor. Die Entscheidung für ein Cochlea-Implantat traf ich dann im Sommer 2017“, erinnert sich die Ehefrau lächelnd zurück.

Am 19. Oktober 2017 war es dann endlich soweit – Carola wurde an der Uniklinik Rostock auf dem linken Ohr ein Cochlea-Implantat eingesetzt. „Ich hatte eine sehr gute Oberärztin, bei der ich mich bereits bei den Voruntersuchungen sehr gut aufgehoben gefühlt hatte. Die Operation selbst lief dann auch ganz problemlos“, berichtet die CI-Trägerin zufrieden und fügt glücklich hinzu: „Alle meine Ängste waren absolut unbegründet. Hätte ich geahnt, dass alles so reibungslos laufen würde, wäre ich mutiger an meine Entscheidung herangetreten. Heute kann ich nur jedem Betroffenen und jeder Betroffenen raten, lasst Euch nicht von möglichen Sorgen oder Bedenken abhalten. Ich habe das getan und damit einige Jahre in der hörenden Welt verpasst.“

Vor allem die positiven Veränderungen seit der Operation bestärkten Carola in ihrem Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Unmittelbar nach der Erstanpassung konnte ich im Radio schon wieder die Nachrichten verfolgen, in kleineren Gesprächsrunden verstand ich nun wieder alles und konnte mich aktiv an Unterhaltungen beteiligen. Ich kann sogar wieder problemlos telefonieren, etwas, das in den letzten fünf Jahren vor meiner Operation unvorstellbar gewesen war“, strahlt Carola. Viele Geräusche, die der Seniorin von früher bekannt war, klangen zunächst ganz anders, doch durch regelmäßige Hörtrainings hat sich dies in jüngster Zeit deutlich verbessert. „Heute höre ich wieder die Vögel zwitschern, Menschen flüstern oder das Rascheln einer Zeitungsseite, wenn man diese umblättert. All diese kleinen Geräusche lösen ein riesengroßes Glücksgefühl in mir aus. Niemals hätte ich gedacht, dass es einmal so sein könnte“, beschreibt Carola ihre neugewonnene Lebensqualität glücklich. Auch Theater- und Kinobesuche sind für die unternehmungslustige Frau nun wieder eine echte Freude. „Zwar verstehe ich hier nicht immer alles, und auch Musik erlebe ich noch nicht ganz so wie früher, doch ich bin zuversichtlich, dass sich das mit der Rehabilitation bessert“, so Carola voller Optimismus. Denn endlich ist sie wieder dort, wo sie schon immer hingehörte – in der Welt der Hörenden.

Gerade ältere Menschen möchte Carola dazu motivieren, sich auch im fortgeschritteneren Alter nicht aus Angst mit Hörverlust abzufinden: „Ich kann mir vorstellen, dass gerade ältere Leute Angst vor der Entscheidung haben, eine CI-Implantation zu wagen. Das war auch bei mir selber so. Ich möchte sie aufgrund meiner so positiven Erfahrungen ermutigen, den Schritt zum Cochlea-Implantat zu tun.“ Aus diesem Grund engagiert sich Carola heute als eine von 16 Hörpaten und Hörpatinnen auf der gleichnamigen und kostenlosen Plattform www.hörpaten.de. Die Plattform dient als Anlaufstelle für Menschen mit Hörverlust sowie deren Angehörige, die sich über Behandlungsalternativen jenseits des klassischen Hörgeräts informieren möchten. Dabei können sie mit Carola oder einem der 15 weiteren Hörpaten und Hörpatinnen per E-Mail Kontakt aufnehmen und ihre Fragen rund um das Thema Hörimplantate, Versorgung und Implantation stellen. Auf Wunsch begleiten die Hörpaten und Hörpatinnen Betroffene auf ihrem Weg zum Implantat und sind Ansprechpartner*innen auch für alle Fragen, Ängste und Sorgen, die man mit dem Arzt vielleicht nicht besprechen möchte. „Die Angst vor der Operation soll Betroffene nicht von einer Implantation abhalten. Ich hätte den Schritt schon viel früher machen sollen. Durch diese unbegründete Angst habe ich einige Jahre in der hörenden Welt versäumt.“, beschreibt die Ehrenamtliche die Motivation, die hinter ihrer Tätigkeit als Hörpatin steht. Wie Carola sind alle Hörpaten und Hörpatinnen selbst Hörimplantat-Nutzer*innen. So können sie ehrlich ihre Erfahrungen an Interessierte weitergeben und aus erster Hand berichten, welche Veränderungen ein Hörimplantat für das eigene Leben bedeuten kann. Weitere Informationen unter: www.hörpaten.de

Stand: September 2020

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